Whitehouse article in Toaster(11/93) (in German)
ras. Kultstatus und musikalische Extreme sind zweifelsohne dehnbare und heikle Begriffe. Ohne falsche Überschätzung lassen sich diese beiden Werte jedoch auf einer Band vereinen: Whitehouse. Dafür sorgt der seit dreizehn Jahren unermüdlich wirkende Gründer und Sänger William Bennett aus Edinbourgh und, in immer wieder wechselndem Line up, zwei Synthesiser.
Whitehouse gelten als die konstanteste Band und einer der extremsten Verttreter des Industrial und sonstigen Electronics hätester Gangart. Ihre Klangwerke, die übrigens auch schon von Lärm-Fetischist Steve Albini mit produziert und mitkomponiert wurden, kommen seit dreizehn Jahren ohne jeglichen Rhythmus und Beat aus und setzen in Sachen genüssliche Härte und Lautstärke neue Limiten, deren Erreichung ausserhalb jeglicher Reichweite liegt.
Den einzigen Grenzwert nach unten setzt die dreiköpfige Formation Whitehouse
übrigens durch die Häufigkeit ihrer Live-Auftritte; in den dreizehn Jahren des
Bestehens waren sie weltweit erst knapp 60 Mal live zu sehen und zu hören. Zum
ersten Mal überhaupt verschlägt es die Band nun auch in die Schweiz. Die beiden
Schweizer Konzerte gelten somit gleich in zweifacher Hinsicht als ausserordentliche
musickalische Raritäten.
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